Das 9. Fachsemester


Das letzte Studienjahr hat begonnen. Das heißt, so langsam geht es in den Endspurt des Studiums. Das ist auch deutlich zu merken. Nicht nur die Dozenten werden euch ab Weihnachten in fast jeder Vorlesung daran erinnern, dass ihr theoretisch mit dem Lernen anfangen solltet, auch das Stresspensum ist im Vergleich zum letzten Studienjahr noch etwas gestiegen. 

Aber: Keine Sorge - man schafft das! Wichtig ist, nicht die Nerven zu verlieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Unstimmigkeiten mit eurem Boxenpartner in der Behandlung könnt ihr nicht mehr brauchen. Ihr seid ein Team und als solches schafft man bekanntlich mehr als als Einzelkämpfer. Dieses Team lässt sich auch prima erweitern, indem ihr euch frühzeitig eine Prüfungsgruppe für das Staatsexamen zusammenstellt. Verteilt die Aufgaben und Themengebiete für die Kursvorbereitungen und arbeitet diese schon so aus, dass ihr damit auch zu den Prüfungen lernen könnt. Seht den Stress und Zeitumfang der Uni als Vorbereitung auf das Berufsleben und denkt immer daran: Das haben schon ganz andere geschafft! 

 

Prothetik- Kurs

Der Prothetik-Kurs wird im letzten Studienjahr die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Ihr bekommt wie schon im Kons-Kurs Patienten (oder müsst euch selbst um welche kümmern), die dann eine für sie optimale prothetische Versorgung bekommen. Um das zu gewährleisten, ist eine ausführliche und sehr genaue klinische Untersuchung von Nöten, auf die auch sehr viel Wert gelegt wird. Doch nicht nur die anatomischen Voraussetzung des Patienten spielen eine Rolle -  auch der Patientenwunsch ist wichtig. Ihr lernt in diesem Kurs also definitiv, wie man ordentliche und zielführende Patientengespräche führt. Nach der Untersuchung kommt eine ganz exakte Planung der Versorgung (meist arbeitet ihr mehrere Varianten aus und es wird mit den Assistenten und dem Oberarzt ausgewählt, welche die Beste ist). Und am Ende - Überraschung - führt ihr diese durch. Kleinere Arbeiten (die uns aber wie riesengroße Herausforderungen erscheinen), wie zum Beispiel Übergangsprothesen oder Knirscherschienen, stellt ihr im Zahntechniklabor selbst her, die größeren werden für euch angefertigt. 

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die einstündigen Seminare vor der Behandlungszeit. Diese sind zwei geteilt. Zunächst berichtet jeder behandelnde Student genau schrittweise, wie er die für den jeweiligen Tag geplante Behandlung durchführen wird und anschließend wird ein Examens-Thema der Prothetik durchgesprochen. Wer nicht vorbereitet ist, darf nicht behandeln - Also: vorbereiten! Ihr freut euch spätestens im Sommer darüber, wie viel Arbeit ihr euch damit für den Endspurt erspart habt. 

 

Poliklinik Prothetik

Der Gedanke, der hinter dieser Veranstaltung steht, ist, dass jeder Student möglichst viele unterschiedliche Patienten- und Versorgungsfälle sieht. Im Laufe des 5. Studienjahres muss jeder Student einmal eine Arbeit vorstellen. Das funktioniert so: in einer Powerpoint-Präsentation zeigt ihr euren Kommilitonen euren Patienten - Ausgangsfotos, Befunde, Röntgenbilder,… Ihr stellt eine Diagnose und arbeitet mehrere Behandlungsmöglichkeiten aus. Über diese wird dann im Anschluss mit allen und dem Professor diskutiert. Aufregend. Und wirklich hilfreich. 

 

Kieferorthopädie

In KFO habt ihr 4 Veranstaltungen. Die Seminare, die eigentlich eher Vorlesungen über alle relevanten Themen für das Staatsexamen sind, die Messkurse, die Technikkurse und die Kinder-Behandlungen. 

In den Seminaren bietet es sich an, gut mitzuschreiben. Der Stoff ist wirklich gut aufbereitet und auf die Klausuren und die Prüfungen abgestimmt. Wer gut aufpasst, ist gut vorbereitet. 

Das gleiche gilt für die Messkurse. Hier lernt ihr, wie man Modelle auswertet, Röntgenbilder und Fotos ausmisst und so eine genau kieferorthopädische Diagnose stellen könnt. Hat man diese, erstellt man die passende Therapie und begründet und diskutiert sie. Am Ende des Kurses steht eine 4 stündige Klausur, in der ihr einen kompletten Patientenfall bearbeitet. Das klingt viel, aber die Zeit braucht man in der Regel auch und sie geht schneller vorbei als gedacht. Eine Extraklausur über die Seminare gibt es auch. 

Der Technikkurs ist genau wie in den anderen Studienjahren auch: es werden Zahnspangen gebastelt. Da das im Examen auch auf euch zukommen wird ist es aber eine ganz gute Übung. Als solche muss man es auch sehen - nicht als nerviges Übel!

 

Vorlesung Innere Medizin

Seht auch diese Vorlesung als Examensvorbereitung. Auch, wenn ihr vielleicht keinen Kopf für die Themen habt und auch im Semester nicht wirklich etwas wiederholen werdet - wenigstens habt ihr dann von den Themen schon einmal etwas gehört. Wirklich lernen werdet ihr erst kurz vor der Prüfung. Eine Klausur gibt es hier nicht.

 

OP-Kurs II

Hier gibt es nichts neues. Je eine Woche assistiert ihr bei ambulanten Eingriffen in der Oralchirurgie und einmal seid ihr einen Tag lang auf der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Doch anders als im 4. Studienjahr müsst ihr eine Krankengeschichte schreiben, um den Schein zu bekommen. 

 

Practicando 

Jetzt seid nur ihr dran! Während im 4. Studienjahr diese Veranstaltung noch auscultando, also „Zuhören“ hieß, seid ihr nun diejenigen, die vor versammelter Mannschaft nach vorne in den Hörsaal müssen, um den Patienten zu untersuchen und herauszubekommen, was er hat. Viel Spaß!